Das Thema der Sturzprophylaxe ist gerade für Menschen in höherem Alter ein besonders wichtiges. Es gilt, Stürze und deren teils schwerwiegenden Folgen im eigenen Zuhause effektiv zu verhindern. Sturzquelle Nummer 1 ist dabei oft das eigene Treppenhaus. Treppen sind schon für gesunde und fitte Menschen einer der primären Unfallorte im eigenen Haushalt – für ältere Menschen bedeuten sie umso mehr Unsicherheit und Gefahr. Doch ein Umzug in ein barrierefreies Heim ist für viele aus emotionalen Gründen keine Option. Hier kommt die Sturzprophylaxe ins Spiel. Durch den Einbau eines Treppenlifts verlieren Treppen ihren Schrecken.
Unter der Sturzprophylaxe versteht man alle Maßnahmen, die effektiv dazu beitragen, Stürze im eigenen Zuhause zu verhindern. Damit soll vor allem den schweren Folgeschäden durch Stürze vorgebeugt werden. Dabei werden unterschiedliche Perspektiven bemüht: Zum einen nimmt man eine personenbezogene Sturzprophylaxe vor, bei der die betroffene Person in ihren Fähigkeiten und Kompetenzen gestärkt wird. Zum anderen betrachtet man die Umgebung und gestaltet sie derart, dass das Risiko für einen Unfall bestmöglich minimiert wird. Als dritte Perspektive erfolgt die Sensibilisierung der Angehörigen und des pflegenden Personals für mögliche Unfallquellen. In allen drei Bereichen werden zuerst die bestehenden Risiken ermittelt, bevor mögliche Lösungsansätze zusammengestellt werden.
Info: Was gilt als Sturz?
Unter einem Sturz versteht man das unbeabsichtigte Auftreffen einer Person auf den Boden oder eine andere, tiefergelegene Ebene (s. auch DNQP 2013).
Das Hauptanliegen der Sturzprophylaxe ist es, das Sturzrisiko zu verringern und Stürze zu verhindern. Dies erfolgt in drei Schritten:
Verhindern Sie mögliche Stürze mit einem Treppenlift!
Die Maßnahmen für eine gelungene Sturzprophylaxe lassen sich in drei verschiedene Bereiche kategorisieren: Als erstes die personenbezogenen Maßnahmen, als zweites die Maßnahmen in Bezug auf die Umgebung und als drittes Medikamenten-bezogene Maßnahmen. Dabei ist die Liste möglicher Maßnahmen nie abschließend, sondern höchst individuell. Ausgehend von der betroffenen Person und ihrer Wohnumgebung müssen ganz unterschiedliche Vorkehrungen getroffen werden, um das Zuhause zu einem sicheren Ort zu machen. Als Hilfestellung geben wir Ihnen eine Checkliste an die Hand, mit denen Sie Ihre eigene Risikoabschätzung vornehmen können.
Im ersten Schritt wird die betroffene Person in Hinblick auf ihr individuelles Sturzrisiko betrachtet. Die folgenden Punkte helfen, sich selbst oder Ihre Lieben fit zu machen:
Zu den umgebungsbezogenen Maßnahmen der Sturzprophylaxe gehören verschiedene Dinge, wie richtige Kleidung, eine durchdachte Inneneinrichtung und auch mögliche, bauliche Veränderungen wie ein Treppenlift.
Einigen Medikamenten, wie Schlafmitteln oder Antidepressiva, sagt man nach, dass sie das Sturzrisiko erhöhen können, weil sie die Raumwahrnehmung beeinflussen oder stark ermüdend wirken. In solchen Fällen sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden, ob ein Medikamentenwechsel oder eine Neueinstellung möglich ist, sodass die Nebenwirkungen möglichst gering bleiben. Ist das Sturzrisiko aufgrund der Nebenwirkungen trotz allem erhöht, sollte auch ein mögliches Absetzen der Medikamente besprochen werden.
Gerade Treppen gelten als besonders gefährlicher Ort, an dem es häufig zu Stürzen kommt. Bauen Sie einen Treppenlift ein, können Sie das Sturzrisiko an dieser Stelle auf nahezu Null senken, weil das Treppensteigen fortan völlig obsolet wird.
Gerade die Knie werden durch den Treppenlift stark entlastet, weil sonst beim Treppensteigen das gesamte Körpergewicht auf dem Gelenk lastet. Schmerzen im Knie beim Treppensteigen gelten oft als eine der Hauptursachen für Treppenstürze. Durch einen Treppenlift wird der Verschleiß des Gelenks eingedämmt, sodass Betroffene länger fit bleiben.
Einen Treppenlift in die Sturzprophylaxe einzubinden hat eine Vielzahl an Vorteilen:
Die Mobilität bleibt erhalten, weil sich Betroffene auf geraden Ebenen nach wie vor selbstständig bewegen.
Ein Umzug in ein barrierefreies Heim wird überflüssig.
Durch den Treppenlift wird auch bei Knieverletzungen die Selbstständigkeit im eigenen Zuhause erhalten.
Ältere Personen haben weniger Angst vor einem möglichen Treppensturz.
Mit dem Treppenlift können auch Gegenstände wie Wäschekörbe von einem Stockwerk in das andere transportiert werden, ohne einen Treppensturz zu riskieren.
Treppenlifte können von der Pflegekasse oder der Kreditanstalt für Wiederaufbau bezuschusst werden.
Offizielle Statistiken besagen, dass etwa 30 Prozent der Über-65-Jährigen mindestens einmal innerhalb von zwei Jahren stürzt. Bei Pflegebedürftigen, also Menschen mit offiziellem Pflegegrad, sind es schon 65% der Betroffenen, die mindestens einmal im Jahr einen Sturz erleben.
Besonders betroffen sind Personen mit:
Doch die möglichen Risikofaktoren sind darüber hinaus noch vielfältiger.
Betrachtet man die möglichen Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit für einen Sturz erhöhen, lassen sich diese in drei Kategorien aufteilen: Intrinsische Faktoren, also jene, die aus der betroffenen Person selbst resultieren, dann äußere, also extrinsische, Faktoren sowie Medikamente als mögliche Risikofaktoren.
Viele dieser Risikofaktoren lassen sich durch Physiotherapie, geeignete Hilfsmittel und eine Beratung im Sanitätshaus effektiv minimieren. Damit Treppen nicht zur letzten, verbleibenden Herausforderung werden, lohnt sich die Investition in einen passenden Treppenlift.
Die häufigsten Folgen von Stürzen sind schwerwiegende Verletzungen wie Knorpelverletzungen im Knie oder der Hüfte, aber auch Knochenbrüche. Besonders häufig sind ältere Menschen nach einem Sturz von einer gebrochenen Hüfte betroffen.
Solch eine Verletzung zieht oft aufwändige Operationen nach sich, in denen oft auch ein neues Gelenk eingesetzt werden muss. Solche Operationen sind in manchen Fällen mit Wundheilungsstörungen, Infektionen und langen Erholungszeiten verbunden. Meist wird auch eine Rehabilitation notwendig.
Viele Betroffene sind nach solche einem Sturz auf Hilfe angewiesen und behalten nachhaltige Bewegungseinschränkungen zurück. Hinzu kommt die Angst vor einem weiteren Sturz, die zu Bewegungsarmut führt.
Wenn man vom Expertenstandard spricht, meint man den Stand der Forschung rund um die Sturzprophylaxe. Das bezieht Ursachen, Maßnahmen und Risikofaktoren mit ein. Dieser Expertenstandard ist für Pflegeheime und Pflegedienste verbindlich und definiert die genaue Ausgestaltung der Sturzprophylaxe.
Eine durchzuführende Sturzprophylaxe im eigenen Zuhause kann man sich nicht verschreiben lassen. Allerdings gibt es die Möglichkeit, im Rahmen der vorbeugenden Maßnahmen Krankengymnastik oder Physiotherapie auf Rezept zu verordnen und so Betroffene Personen zu stärken.
Mit verschiedenen Kräftigungsübungen kann man sturzgefährdete Personen fit für den Alltag machen. Dazu gehören etwa Übungen mit Kurzhanteln zur Stärkung der Brust- und Rückenmuskulatur, aber auch Gleichgewichtstraining.
Demenzpatienten haben ein erhöhtes Sturzrisiko, weil sie ein verringertes Risikoempfinden haben und auch unter vermehrter Ruhelosigkeit leiden. Dazu gehört beispielsweise das nächtliche „Wandern“, das zu Stürzen aufgrund schlechter Lichtverhältnisse führen kann. Ein verringertes Risikoempfinden führt etwa dazu, dass Demenzkranke sich im Stehen die Schuhe binden oder schwere Gegenstände die Treppe heruntertragen – zwei weitere, klassische Situationen, in denen es vermehrt zu Stürzen kommt. Empfohlene Maßnahmen zur Sturzprophylaxe sind das Tragen von Hüftprotektoren und eine gefahrenreduzierende Gestaltung der Wohnumgebung.
Die erste Anlaufstelle für viele Angehörige ist das Nachschlagewerk „Expertenstandard: Sturzprophylaxe in der Pflege“, das viele Hinweise für die professionelle Pflegeumgebung enthält, aber auch für Angehörige anwendbar ist. Außerdem bietet die Bundesinitiative Sturzprävention eine Menge Informationen, die aus einem Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Sportverbänden und Krankenkassen zusammengetragen worden sind.